Es ist vollbracht, der Tee für meine Heimatstadt ist gemischt und getestet worden.
Unter den Namen "Halberstädter Teestunde" könnt ihr ihn im Zaubergarten erwerben.
Was es nun alles in den Tee geschafft hat könnt ihr hier erfahren, mit einer kleiner schriftlichen Stadtführung.
Die Halberstädter Teestunde – Ein Spaziergang durch die Natur
An einem milden Spätsommertag mache ich mich auf den Weg zu einem meiner liebsten Orte: zum Halberstädter Jungfernapfel, hoch oben in den geheimnisvollen Klusbergen. Dort, auf dem sonnengewärmten Klusfelsen, genieße ich einen saftigen Apfel und lasse meinen Blick über die Silhouette von Halberstadt schweifen – sie liegt wunderschön vor mir, fast wie gemalt.
Mit dem Apfel in der Hand steige ich langsam den Felsen hinab. Ein Brombeerast streift dabei mein Bein, und ich halte inne. Die Blätter schimmern kräftig grün im Licht, fast so, als wollten sie mitgenommen werden. Vorsichtig pflücke ich einige und stecke sie zusammen mit dem Apfelrest in meinen Stoffbeutel.
Mein Weg führt mich weiter Richtung Spiegelsberge. Am Wegrand entdecke ich saftig grüne Brennnesseln, die regelrecht danach rufen, gesammelt zu werden. Ich pflücke ein paar ihrer kräftigen Blätter und lege sie behutsam zu den Brombeerblättern.
Plötzlich bleibe ich stehen – in meinem Haar hat sich etwas verfangen. Ich greife danach und halte eine leuchtend rote Hagebutte in der Hand. Die Früchte hängen prall an den Zweigen. Mit meiner kleinen Schere schneide ich einige ab. Auch sie wandern in meinen Beutel, zu den anderen Fundstücken des Tages.
Nach einer längeren Wanderung erreiche ich den Domplatz. Hier stehen alte Linden auf dem Thingplatz, und ich erinnere mich: Im frühen Sommer habe ich ihre Blüten hier gesammelt, genauso wie die zarten Holunderblüten aus der Altstadt. Zuhause warten sie bereits, getrocknet und duftend, auf ihre Ergänzung.
An den alten Domhäusern weht mir ein sanfter, süßer Duft entgegen. Ich folge ihm und entdecke blühenden Lavendel, umschwirrt von Bienen. Ich pflücke einige der duftenden Blüten – ihr Aroma ist einfach betörend – und lege sie vorsichtig in meinen Beutel.
Schließlich steige ich die Peterstreppe hinab in Richtung Altstadt. Ein weiterer Duft steigt mir in die Nase – süß, fast märchenhaft. Ich blicke auf das Straßenschild: Rosenwinkel. Hier blühen prächtige Rosen in voller Pracht. Ihr Duft ist unwiderstehlich. Einige ihrer Blütenblätter nehme ich mit – sie dürfen nicht fehlen.
Am Ziel angekommen, in der Voigtei 8, meinem Zaubergarten, leere ich meinen Beutel. Aus all den gesammelten Zutaten – Apfel, Brombeerblatt, Brennnessel, Hagebutte, Lavendel, Rose, ergänzt durch Linden- und Holunderblüten – koche ich einen Tee. Sein Geschmack ist krautig, fruchtig-süß, und am Ende bleibt der zarte Hauch der Holunderblüte auf meiner Zunge.
So schmeckt sie – meine Halberstädter Teestunde. Ein Schluck Natur, ein Hauch Geschichte, ein stiller Genussmoment.
Kommentar schreiben
Claudia Peukert (Sonntag, 30 Juli 2023 08:11)
Eine wunderschöne Geschichte, sicherlich schmeckt der Tee auch sehr gut…. Wenn ich bei dir vorbei schau, nehm ich gern ein Beutelchen mit!
Heike (Sonntag, 30 Juli 2023 10:54)
Vielen Dank für diese wundervolle Geschichte.
Dieser Tee kann nur gut schmecken bei soviel Liebe.
Simone (Sonntag, 30 Juli 2023 14:57)
Liebe Julia, was für eine bezaubernde Geschichte. Schön das du dir diese Mühe gemacht hast. Bin gespannt wie er schmeckt. Bis bald...
Liebe Grüße
lxbfYeaa (Mittwoch, 26 Juni 2024 02:41)
1